Wie ich unter einer Platane eine Erleuchtung hatte, warum sterben uncool ist und das Brot meiner Oma glücklich macht.
Eine Speisung
Text: Karen Köhler
Die alljährliche Weihnachtsfeier, die Abschlusszeremonie am Ende der Schulzeit, das Anstimmen von Fangesängen beim Fußball, das Betriebssommerfest – unser ganzes Leben wird von Ritualen begleitet. Das Abendmahl oder das sich erheben bzw. setzen in der Kirche oder im Gerichtssaal. Der Brauch am Tisch, auf Stühlen seine Mahlzeit einzunehmen anstatt auf Kissen am Boden sitzend – es geht also um ein breites Spektrum von Erscheinungsformen, das sich über alle Zeitalter und in allen Kulturen findet: Rituale des Übergangs, des Opfers, der Reinigung, der Heilung, des Alltags sowie der Politik und der Macht. Sie werden unterschiedlich erlebt: als erhaben, feierlich oder beruhigend, aber auch als überkommen, veraltet oder stereotyp. Das hängt davon ab, ob sie eher als Spiel, Fest oder Zeremonie begangen werden oder als alltägliche Routine.
Wozu brauchen wir solche Verhaltensroutinen, deren Sinn mitunter fraglich erscheint? Handelt es sich um ein evolutionäres Erbe, das sich vielleicht schon längst erübrigt hat? Oder gehören Rituale doch zur Conditio humana, zur unveränderlichen »Natur des Menschen«? Und falls ja, welchem Zweck dienen sie? Sind sie am Ende gar für unser Überleben notwendig?
Die althergebrachten Hierarchien gaben Sicherheit und Orientierung. Heute müssen die Einzelnen ihre Identität selbst finden, um sich in den Wirren des Lebens zwischen Geburt und Tod zurechtzufinden. crucible lädt ein, den Alltag hinter sich zu lassen und das Leben zu feiern, gemeinsam.
Cecilia Amann
Philip Amann
Marija Felker
Pavel Jiracek
Karen Köhler
Dorothea Wiedermann
08. und 09.12.2012
Korsobad, Berlin
16. und 17.02.2013
Rieter Areal, Konstanz