ALLSTARS
Denn die einen sind im Dunkeln
Und die andern sind im Licht.
Und man siehet die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht.
(Die Moritat von Mackie Messer, Bertold Brecht, 1928)
Mit ihrem neuen in Berlin entwickelten Stück “All Stars“ befasste sich crucible mit der in der Theater- und Filmwelt eher unauffälligen Erscheinung der Lichtdoubles.
Diese Personen, die während des Einleuchtens die Position der Akteure einnehmen und diese entlasten, haben im Idealfall – in der Realität im seltensten Fall – die Größe und Figur der Hauptdarsteller, tragen die gleichen Kostüme und vertreten die Darsteller während der technischen Einrichtung.
Wie gehen diese Personen – ob extra dafür eingestellt, ob zufällig fehleingesetzter Techniker oder Assistent – mit der Beleuchtungssituation um?
Die wahre Musik entfaltet sich im publikumslosen Rampenlicht.
Das Scheinwerferlicht kann beim Menschen, wird es bewusst wahrgenommen, allerlei Gefühle, Emotionen oder sogar Absichten evozieren. Der Scheinwerfer blendet, macht blind, lässt einen die reale Umgebung vergessen und lädt zum Träumen ein.
Die Figuren Bifi, Schönli und Distressik, die “All Stars”, wurden mit ihren Vorstellungen vom Selbst konfrontiert: Wer ist man und wer wäre man gern? Was geschieht, wenn man glaubt jemand zu sein, der man überhaupt nicht ist? Diese Fragen wurden aufgeworfen und zu grossen Teilen nicht beantwortet.
Cecilia Amann
Philip Amann
Sebastian Däschle
Matze Görig
Weihnachten 2011
Wolkensteinsaal, Kulturzentrum Konstanz