Buch: Chris Rapley & Duncan Macmillan
Die Trennung des Menschen von der Natur hat bereits eine lange Geschichte. Begonnen mit der fortschreitenden Urbanisierung und Industrialisierung wohnen immer mehr Menschen in kasernenartigen Behausungen. Fertiggerichte lassen die ursprüngliche Form der Nahrungsmittel nicht erkennen. Aufgrund der Lebensmittelknappheit nach dem 2. Weltkrieg wurden Wohnkasernen mit Gärten gebaut um eine teilweise Selbstversorgung zu fördern bzw. zu ermöglichen. Die fossilen Ressourcen des Planeten, die die rasante Entwicklung zu einer industrialisierten Welt ermöglichten und weiterhin in exponentiell steigendem Maße ausgeschöpft werden, stehen auch für den Untergang des Planeten wie wir ihn kennen. Der Klimawandel schreitet ungebremst voran, während ein Großteil der Erdbevölkerung nicht einmal davon weiß und der Rest – wir in der „entwickelten Welt“ – nur ungenügend Lösungen des Entgegenschreitens entwickeln.
In diesem Projekt, das sich mit dem Thema unserer Verantwortung im Umgang mit der Natur beschäftigt, errichten wir eine performative Installation. Basierend auf dem Text „2071“ von Chris Rapley & Duncan Macmillan wurde im historischen Palmenhaus der Stadtgärtnerei in Konstanz ein begehbares Audiotheater entwickelt. Die Atmosphäre des künstlichen Natur-Raumes, das Eingeschlossen sein der Pflanzen und der Besucher, das ungewohnt feuchte Klima und die bezaubernde Schönheit des vor einigen Jahren noch vom Abriss bedrohten Ortes wurde von harten Fakten über die Erderwärmung und deren Konsequenzen, apokalyptischen Visionen und (a-)tonalen Klängen gebrochen. Die performative Umsetzung behandelte die Beziehung Mensch-Natur in einem sinnlich erlebbaren Rahmen.
“Ein aufrüttelndes Buch und ein Aufruf an uns alle, das Leben auf der Erde, so wie wir es kennen, langfristig zu erhalten.”
kultur-punkt.ch, 04.10.2015
“Für Rapley ist der Umgang mit dem Klimawandel im Kern die Frage: In welcher Welt wollen wir leben? Was für eine Zukunft wollen wir schaffen?”
Umwelt Briefe, 22.10.2015
Mit freundlicher Unterstützung durch den Förderverein Palmenhausareal Paradies e.V. in Konstanz.
Das Projekt wurde gefördert duch den Landesverband Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.
Musik/Performance: Nello Novela
Dance/Performance: Manel Salas Palau, Philip Amann
Stimme: Cecilia Amann
Ton/Video: Tarek Boschko
Licht/Technik: Karlheinz Brunner, Thomas Kleinstück