TANZ-MUSIK-PERFORMANCE KOLLABORATIONEN MIT MENSCHEN MIT PSYCHISCHEN LEIDEN (2019-2022)
Mit der Projektserie möchten wir herausfinden, was entstehen kann, wenn wir als Kunstschaffende mit Menschen mit psychischen Leiden zusammenarbeiten. Mit den Mitteln des Tanzes, der Musik und der Sprache möchten wir mit Menschen mit psychischen Erkrankungen einen Raum der künstlerischen Freiheit betreten und eine Stimmung des Kreativen ermöglichen.
Es geht uns darum, das Potential welches im Tanz, der Musik und der Bühne steckt, besser zu verstehen. Ziel soll sein mit unserem künstlerischen Ansatz den Beteiligten einen Ort und Raum für ihre Themen zugeben. Uns stellt sich die Frage, was verändert sich in der Wahrnehmung und dem Allgemeinzustand aller Beteiligten, wenn wir gemeinsam in einen künstlerischen Prozess treten. An erster Stelle steht bei unserem Unterfangen stets das Wohl der Beteiligten. Wir erhoffen uns und arbeiten für eine Zeit des empathischen, gegenseitig unterstützenden, kreativen Zusammenseins.
Herangehensweise: Wir (im Durchschnitt 2-3 TänzerInnen, 2-3 MusikerInnen und 1-2 SchauspielerInnen) kontaktieren Menschen die in psychiatrischen Institutionen behandelt werden frei von Diagnosen und treffen uns mit Interessierten an einem Ort an dem man improvisieren und aufführen kann. Am besten fernab vom Klinikrahmen an einem Ort, der inspiriert und nach Kunst und Aufführung lechzt. Gemeinsam entwickeln wir Improvisation, Material und work-in-progress showings bis hin zur Performation. Der Inhalt ergibt sich durch die Beteiligten.
Hintergrund
In Zeiten einer zunehmend manualisierten und algorithmisierten Psychiatrielandschaft, voller langweiliger, vorhersehbarer, oft zwanghaft kranker Behandlungsverläufe, in denen Menschen vornehmlich als Fallpauschalen bis hin zu Fallnummern geführt werden, erscheint es uns als besonders wichtig die auflösende, entspannende, freudbringende Wirkung von künstlerischem Schaffen in den Mittelpunkt zu rücken. Die Wirkung die es haben kann gemeinsam in einer guten Gruppe von zusammengemischten Menschen von Künstlern und psychisch Leidenden kreativ zu arbeiten, Geschichten zu erzählen und gemeinsam Zeit zu verbringen, erscheint uns in der jetzigen Denke vernachlässigt zu werden. Sowohl Kunst und Freud, als auch Kunst und Leid haben eine lange gemeinsame Geschichte die es fortzuführen gilt.
Bisherige Projekte innerhalb der Serie:
2020-2021 wendig-Serie in Gessnerallee Zürich; Tanz-Musik-Sprach-Improvisation im performativen Rahmen. Künstler treffen Menschen mit psychischen Leiden.
2019 moving art festival im Psychiatrischen Zentrum Appenzell Ausserrhoden
Cecilia Amann
Philip Amann
Manel Salas Palau
Kilian Haselbeck
Nello Novela
Felix Otterbeck
Stefan Schönegg
Meret Schlegel
Kuan-Ling Tsai
Ursula Meier Köhler, Bewegungstherapie und Leitung Fachtherapien
Produktion: cicadhoc (Cecilia Amann, Philip Amann) und Verein wendig
Co-Produktion: cie.zeitsprung, Tanzhaus Zürich, Gessnerallee Zürich.